Wilde Ecke

2025-04-01

Naturschutz beginnt im Garten - Vielfalt ist gefragt!

Obstbäume, eine naturnahe Hecke, Beeren tragende Sträucher, reich blühende Pflanzenarten mit einem kontinuierlichen Blütenangebot von Frühling bis Herbst, ein Sandhaufen, altes Holz und Laub, Grün an Fassaden oder auf Dächern, eine Wasserstelle… Im Garten können unterschiedliche Lebensräume auf engstem Raum entstehen. Nur so finden Insekten, Vögeln und Kleinsäuger eine Zuflucht und Nahrung. Das ist nicht nur spannend zu beobachten, sondern ein sehr wertvoller Beitrag zur Artenvielfalt. Der wichtigste Tipp für die Gartenarbeit lautet: Weniger ist Mehr - Unordnung zulassen und auf chemische Mittel verzichten! Wer sich da schwer tut, kann ja klein anfangen. Nützlinge statt Chemie, Brennnesseln dulden neben dem Kompost, Verblühtes als Überwinterungshilfe für Insekten erst im Frühling entfernen, im Rasen Blümchen blühen lassen, eine Tränke aufstellen… Auch kleine Beiträge nützen der Artenvielfalt!

2025-03-01

Frischkäse mit Gundermann

Das ganze Jahr über schenkt uns der wintergrüne, ausdauernd wachsende Gundermann (Glechoma hederacea) frische Blättchen. Seine blauen Blüten zählen zu den wichtigsten Frühjahrsblumen für vielerlei Wildbienen und Hummeln in Mitteleuropa. Schon die Germanen und verwendeten ihn als Würz-, Heil- und Zauberpflanze. Heute weiß man, dass seine Inhaltsstoffe (u. a. ätherischen Öle, Flavonoide und Bitterstoffe) antibakteriell, antioxidativ und entzündungshemmend wirken und das Beste – er schmeckt und gibt dem Rezept den besonderen Kick!

2025-02-01

Veilchen-Öl

Als Frühlingsbote erfreute sich das Wohlriechende Veilchen (Viola odorata) von jeher unserer besonderen Wertschätzung. Seine intensive Farbe, sein Geruch und die Schönheit seiner Blüten inspirierten Künstler seit Jahrhunderten. Es wurde besungen, gemalt und in Gedichten verewigt. Veilchen werden vom Wesen her als zart und bescheiden beschrieben, jedoch überwältigend und einzigartig ist ihr Duft! Wie herrlich, wenn über den violetten Schönheiten eine ganze Duftwolke schwebt, die bis zu unserer Nase strömt und den Frühling ankündigt. Bereits in der Antike wurde das Veilchen als Heilpflanze geschätzt. Volksheilkundlich gilt es durch seine Inhaltsstoffe u. a. als schleimlösend, ausgleichend und entzündungshemmend. Die Blüten des Duftveilchens lassen sich zur Herstellung von aromatisiertem Sirup oder Essig, sowie zum Dekorieren von Salaten und Desserts verwenden. Wie wäre es mit einem Geschenk von der Frühlingswiese?

2024-04-01

Zirbelkiefer (Pinus cembra) -„Königin der Berge“

Heute entführe ich Euch in die Alpen zur „Königin der Berge“! Die Zirbelkiefer (Pinus cembra) ist dank ihrer Zähigkeit die letzte Baumart vor der Baumgrenze und in Höhenlagen bis „umara“ 2800 Meter zu finden! Sie könnte auch „Königin der Walddüfte“ heißen, verströmt ihr Holz doch einen unwiderstehlichen Duft und liefert uns ätherisches Zirbenöl. Im Alpenraum werden aus den Samen, Nadeln und Ölen in der „Wilden Waldküche“ fantastische Spezialitäten und Wellnessprodukte gezaubert. Ich komme ins Schwelgen! Darum jetzt besser einige Fakten zur Zirbelkiefer im Kurzformat:

2024-03-01

Bärlauchfrüchte süß-scharf

Kurz vor Ende der Bärlauch-Saison schenkt uns der Bärlauch (Allium ursinum) noch seine Früchte. Pro Blüte sind es drei kleine knackige, würzig-schafe Früchte, die grün geerntet werden. Das Beste kommt ja oft zum Schluss! Zusammen mit Frischkäse auf einem Bauernbrot oder über den Salat gestreut zaubern sie den besonderen Kick auf den Teller. Nicht umsonst heißen die Früchte unter Eingeweihten „grüner Kaviar“! Im Gegensatz zu den Bärlauchblättern lassen sich die Früchte auch prima einfrieren oder aber auch einlegen.

2023-02-01

Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)

Kaum zu glauben, es ist Ende Januar, aber unter der Schneedecke tut sich schon was! Die Vogelmiere (Stellaria media) ist an sonnigen Plätzen mit frischer Erde schon fleißig am Wachsen und Gedeihen! Augen auf - sobald der Schnee schmilzt findest Du auf nährstoffreichen Böden schon die unheimlich zarte, doch sehr frostresistente, blühende Vogelmiere! Das erste selbst geerntete Grün im Jahr ist immer eine ganz besondere Freude, zeigt es doch, dass auch der längste Winter bald dem Frühling weichen muss! Mit ihrem hohen Gehalt an Chlorophyll gehört sie zu jenen blutreinigenden, mineralien- und vitaminreichen Grünpflanzen, die uns als eine der Ersten im Jahr mit ihren Schätzen beschenkt! Die Vogelmiere lässt sich komplett mit Blättern, Stängeln, Blüten und Früchten in der Küche verwenden. Der Grundgeschmack ist sehr mild und erinnert an junge Maiskölbchen. Sie ist wirklich sehr zierlich und klein, aber wenn man sie genau betrachtet äußerst attraktiv und da sie so wuchsfreudig ist, fällt die Ernte leicht! Zur leichteren Erkennung habe ich Euch noch ein Foto angehängt, auf dem auch die einseitige Haarleiste und der sogenannte „Hühnerdarm“ der Vogelmiere schön zu sehen ist (dafür zieht man den Stängel vorsichtig auseinander). Um möglichst alle Inhaltsstoffe zu erhalten habe ich die saftige Vogelmiere zu einem delikaten Salat angerichtet und nur mit etwas Zitronensaft, gerösteten Saaten und gutem Öl angemacht. Doch damit ist noch lange nicht genug! Die Vogelmiere ist vielfältig zu verwenden und macht glücklich! Warum? Das und viele weitere Tipps zu Heilanwendungen und Genuss, Kuriosem und Überraschendem findet Ihr in unserm Buch „Zwölf ungezähmte Pflanzen fürs Leben“ vom Löwenzahnverlag.

2022-11-01

Kräutersalz selbstgemacht

Es ist Herbst und die diesjährige Ernte an Wildkräutern ist getrocknet, verpackt und beschriftet im Vorratsschrank. Doch was tun mit Resten aus der Ernte des Vorjahres? Da sind noch immer ein paar Tütchen getrocknete Gartenkräuter und Reste wilder Kostbarkeiten wie Lindenblüten, Dost, Giersch- und Brennnesselblätter, Rosenblütenblätter, Gänseblümchen- und Löwenzahnblüten, Knoblauchsrauke und Nelkenwurzwurzeln… alles noch in bestem Zustand! Bei mir landen diese Schätze in einem selbstgemachten Kräutersalz! Die Herstellung ist denkbar einfach:

2019-03-01

Hilfe für Wildbienen

Insekten stehen ganz am Anfang einer langen Nahrungskette und sind besonders wichtig für die Erhaltung der Artenvielfalt. Außerdem werden unsere Wildpflanzen überwiegend von Insekten bestäubt. Aus ökologischer Sicht würde der Verlust von Wildbienen noch schmerzlicher sein als der, der Honigbiene. Natürliche Bestäuberinnen wie Wildbienen und Schwebfliegen übernehmen den Großteil der Bestäubungsleistung. Über 560 Arten von Wildbienen sind in Deutschland heimisch – über die Hälfte davon ist vom Aussterben bedroht! Doch was kann man tun?

2018-07-01

Traubenkirschen-Likör

Die heimische wilde Variante des Amarettos – im Geschmack nach Bittermandel milder als der Italiener und wunderbar fruchtig, ein himmlischer Genuss! Auch bei der Traubenkirsche gilt: nur sammeln was man hundertprozentig kennt !!! Die „Traubenkirschen Eures Vertrauens“ findet Ihr am Besten zur Blütezeit im Frühling, im Sommer ist sie eher unscheinbar, aber doch sehr häufig in Grünanlagen zu finden. Das Kennenlernen erfordert natürlich botanischen Spürsinn, ein gutes Bestimmungsbuch (oder eine Führung).

2018-03-01

Blüten-Allerlei vom Löwenzahn

Gute Frage: Wo sammelt man Löwenzahn? - Nicht da, wo ein Meer aus Löwenzahnblüten die grüne Wiese gelb überzieht! Löwenzahn ist ein Stickstoffzeiger – das heißt, wenn er massenhaft auftritt zeigt er Überdüngung an. Auch besonders große Pflanze, an markanten Stellen, lassen wir stehen. Hundebesitzer wissen warum! Wenn Sie aber eine Wiese mit vielen verschiedenen Wildblumen sehen und dort auch etwas Löwenzahn zu finden ist, dann sind Sie richtig! Vielfalt auf der Wiese, ist ein Zeichen dafür, dass die Fläche nicht überdüngt ist. Gartenbesitzer, die ihren Rasen nicht düngen, selten mähen und sich die Fläche mit Insekten, Igeln, Regenwürmern etc. und sogenannten „Unkräutern“ teilen, können auf dieser kunterbunten Blumenwiese vor dem Haus ernten!

2017-11-01

Beinwell-Öl

Beinwell ist schon seit Jahrhunderten als Heilpflanze im Gebrauch. Neben Gerbstoffen, Schleim, ätherischen Ölen, Flavonoiden, Harzen, Alkaloiden, Kieselsäure, etc. enthält Beinwell Allantoin. Allantoin bewirkt eine Beschleunigung des Zellaufbaus, der Zellbildung und Zellregeneration und beruhigt die Haut. Der Name Beinwell kommt von den Beinen, denen er gut (well) tun, bzw. deren Knochen er „zusammenwallen“ soll. Er hilft äußerlich bei Gelenkschmerzen, Prellungen, Zerrungen, Verletzungen des Bewegungsapparates und unterstützt die Wundheilung. Zur Verwendung kommt hier die Wurzel der Pflanze. Erntezeit für Wurzeln sind Herbst und Winter, da dann die wertvollen Inhaltsstoffe konzentriert dort zu finden sind.

2017-03-01

Warmer Puntarelle-Salat

Puntarelle – ein Neuzugang aus Italien aus der Familie der Zichoriengewächse. Es ist eine Zuchtform der wilden Wegwarte und eine gesunde und schmackhafte Bereicherung unseres Speiseplans. Angebaut wird Puntarelle vorwiegend in Mittel- und Süditalien. Puntarelle ist nicht frostfest. Im Innern der Köpfe finden sich sehr schmackhafte Blütensprossen. Umgeben wird das Innenleben von Hüllblättern, welche an Löwenzahn erinnern. Geschmacklich erinnert Puntarelle an Chicorèe- bzw. Endiviensalat, ist jedoch nicht so bitter.

2016-06-10

Holunderblüten-Eistee

Wer einen Abendspaziergang macht und an einem duftenden Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) in voller Blüte vorbei kommt, der sollte sich die Zeit nehmen und seine Schirmrispen sammeln, denn wenn man den Holunder riecht ist die Zeit zum Sammeln optimal! In der traditionellen Kräuterheilkunde ist der Schwarze Holunder eine sehr vielseitige Heilpflanze. In erster Linie unterstützen und modulieren die Blüten das Immunsystem und sie schmecken auch ausgezeichnet! An heißen Tagen mache ich daraus einen feinen Holunderblüten- Eistee.